Die „Chamberlains von heute“ …

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von Paul Goble
08.28.2014
Übersetzung aus dem Englischen: Dagmar Schatz für Voices of Ukraine

…werden sich bald einem Krieg gegenübersehen, der größer ist, als der in der Ukraine, sagt ein russischer Beobachter.

Der Krieg, den Wladimir Putin gegen die Ukraine begonnen hat, wird nicht auf dieses Land beschränkt bleiben – das ist die Realität, die „die abgedroschenen Chamberlains“ des Westens bis heute nicht vermocht haben, zu erkennen und auf sie zu reagieren. Die Welt wird leiden, bis ein neuer Churchill erscheint, sagt ein russischer Kommentator.

Andrej Iwliew, der für die Nachrichtenagentur Noviy Region schreibt, sagt heute, daß Putins Inbesitznahme der Krim und seine Intervention irgendwo in der Ukraine die politischen Führer des Westens verärgert hat, ihnen jedoch immer noch nicht die wahre Natur der Gefahr vor Augen steht, die er darstellt und sie auch nicht dazu brachte, Maßnahmen zu ergreifen, diese zu blockieren.

Putins Aktionen „wurden möglich“, und das in großem Stil als Ergebnis von Europas Abhängigkeit von russischem Gas und der eigenen „zynischen“ Bereitschaft, zu versuchen, mit jemandem Frieden zu machen, der ein Aggressor ist, schamlos lügt und selten, falls überhaupt, dafür verantwortlich gemacht wird.

„Die Geschichte wiederholt sich“, sagt Iwliew. „Im Verlauf von siebzig Jahren sind die politischen Führer der westlichen Welt zu banalen Chamberlains degeneriert. Die Welt wartet auf das Erscheinen eines neuen Churchill“. Falls das nicht geschehen sollte, wird „mir“ in seinen beiden Bedeutungen, „Welt“ und „Frieden“, „zu Ende gehen“.

Es ist „bereits offensichtlich, daß die russische Aggression das Ergebnis der geopolitisch erbärmlichen Natur der westlichen Führer ist“, die Geld für wichtiger erachten als „Gesetz, Bewusstsein und Ehre“. Was in der Ukraine passiert, ist schon schlimm genug, „doch das ist eine Kleinigkeit, verglichen mit dem, was die Welt morgen erwartet“.

Durch sein mieses Versagen, mit mehr als Wirtschaftssanktionen zu antworten“, fährt Iwliew fort, „gibt der Westen den Anstoß für die Putin-Verbrecher, schwere Kriegsverbrechen zu begehen“. Und nun ist es klar, daß „die Sanktionen Fakes sind, die nicht in der Lage sind, die Ausbreitung der Flammen des Krieges zu stoppen, der soeben begonnen hat“.

Jedem ist bewusst, dass die Ukraine, auf sich alleine gestellt, „nicht in der Lage ist, der militärischen Macht Russlands etwas entgegen zu setzen, und dass der Westen sie durch sein demonstratives „Nicht-Handeln“ ihrem Schicksal überlassen hat. Die westliche „Policy“ ist „in jeder Hinsicht unmoralisch“, besonders, wenn man sich die westlichen Äußerungen von „Besorgnis“ ansieht, über das, was passiert. Diese sind in Wirklichkeit eine Spiegelung von „erbärmlicher Heuchelei und außerordentlichem Zynismus“.

Die Schuld an der Fortsetzung der russischen Aggression in der Ukraine liegt ganz und gar beim Westen, dessen „schönen und politisch korrekten Worte“ es nicht gelang, „die verräterische Natur“ verbergen, gegen Putin und die russische Aggression nicht gehandelt zu habe, sagt Iwliew.

„Doch“, so sagt er, „die Erde ist rund, und es wird die richtige Zeit kommen und das Verständnis sich entwickeln. Doch der Preis für dieses Verständnis wird“, wie vor siebzig Jahren, „sehr hoch sein“. Doch es bestätigt sich wiederum, „dass das Teuerste auf der Welt die Dummheit ist, denn für sie bezahlt man den höchsten Preis.“

Quelle: Paul Goble Windowoneurasia2.blogspot.com (mit Erlaubnis übernommen).

 

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