Detlev Preusse: ARD und ZDF berichten, wie belegt, nur sehr oberflächlich über die Situation in der Region
Quelle: https://www.facebook.com/detlev.preusse/posts/1427025567546239?stream_ref=10
Ich habe mir soeben das ARD-Mittags Magazin angeschaut. Es gab einen Bericht von Norbert Hahn aus Donezk. Herr Hahn stand vor dem Gebäude der besetzten Regionalverwaltung, umringt von einer größeren Gruppe sogenannter pro-russischer Demonstranten. Herr Hahn machte sehr deutlich auf diesen Umstand aufmerksam, darauf, dass er offenbar sehr zurückhaltend in seiner Beurteilung sein musste, um nichts zu riskieren. Mutig berichtete er über seine Wahrnehmung, dass die pro-russischen Kräfte in Donezk nicht über eine mit der Krim vergleichbare Unterstützung durch die Bevölkerung rechnen könnten. Mich hat die Haltung von Herrn Hahn beeindruckt.
Die Moderatorin, Hannelore Fischer, blieb bei diesem wie auch beim folgenden Beitrag bei ihrer “politisch korrekten” Linie, des die eine Seite sagt, die andere Seite sagt, auch ohne die Situation des Berichts von Herrn Hahn zu kommentieren.
Nachfolgend kam ein Beitrag von Udo Lielischkies aus Transnistrien, dem von russischen Militäreinheiten gesicherten abtrünningen Teil Moldawiens. (Laut der russischen Presseagentur RIA Novosti vom 7. April hat die Regierung der Russischen Föderation folgende Drohung ausgesprochen: “Nach den Ereignissen auf der Krim strebt Transnistrien eine Angliederung an Russland an. Moskau drohte damit, im Transnistrien-Konflikt „jeden Aggressor zum Frieden zu zwingen“, notfalls mit Gewalt.”
Hierauf ging Lielischkies nicht ein. Er informierte auch nicht über folgende Meldung: “Am Samstag informierte die transnistrische Außenministerin Nina Shtanski die Teilnehmer der „5+2“-Gespräche (Moldawien und Transnistrien, Russland, die Ukraine und die OSZE als Vermittler, die EU und die USA als Beobachter) per Schreiben, dass die abtrünnige Republik sich nicht an den Verhandlungstisch in Wien setzen werde.”
ARD und ZDF berichten, wie belegt, nur sehr oberflächlich über die Situation in der Region. Steilvorlagen, wie die von Norbert Hahn, werden von den Moderatoren entweder nicht verstanden oder aber aus Gründen journalistischer Ausgewogenheit nicht wahrgenommen. Das Publikum hat wenig Chancen, zu einer Einschätzung der Lage zu gelangen. Neutralität bei politischen Bewertungsfragen hat aber auch Folgen!