Joerg Drescher: Nur wage ich zu bezweifeln, daß der Kreml wirklich eine Chance hat
Der Kreml scheint eine Strategie und klare Vorstellung in Bezug auf die Ukraine zu haben, während die EU prinzipiell nur hofft, es gehe gut aus. Dabei hat der Kreml den (slawischen) Vorteil, die Situation weitaus besser einschätzen zu können, während die EU rechtsstaatliche und demokratische Maßstäbe anlegt, die so in der Ukraine aber gar nicht vorhanden sind, um den “Konflikt” (eigentlich ein Streben nach rechtstaatlichen und demokratischen Maßstäbe, wie sie selbst in der EU zu vermissen sind) zu lösen. Mir scheint, darüber ist sich der Kreml auch bewußt, was leider zu dem Fall führen kann, daß der Kreml mitunter damit rechnet, daß sich die Ukrainer von der EU im Stich gelassen fühlen und “aufgeben”. Nur das wird mMn nicht passieren, wobei abzuwarten ist, ob die Ukrainer den Schneid aufbringen, dann selbst von der EU die von ihr proklamierten “Europäischen Werte” einzufordern.
Leider dürfte das alles nicht ohne Blutvergießen ablaufen. Nur wage ich zu bezweifeln, daß der Kreml wirklich eine Chance hat. Ein Eingriff in die inneren Angelegenheiten der Ukraine dürfte zu internationalen Sanktionen gegenüber Russland führen.
Die nächsten Tage dürften spannend werden: morgen “Wetsche”; Montag Ablauf des “Amnesie-Ultimatums” mit Freigabe der Gebäude; Dienstag angekündigte (friedliche) Märsche ins Regierungsviertel… Bis “nach Olympia” ist noch ein Stück – doch die Zeit vergeht wie im Flug… Hoffen wir also das Beste…