An der Einfahrt in die Stadt Nowomoskosk im Oblast Dnepropetrowsk wurde zum wiederholten Mal eine Holocaust-Gedenkstätte geschändet. Unbekannte Antisemiten beschmierten das Denkmal mit roten Sternen und verächtlichen Parolen.
Soweit sich dies beurteilen lässt, stören sich die Antisemiten besonders an der die Tätigkeit des Leiters der staatlichen Administration des Oblastes Igor Kolomoiski, seines Zeichens Geschäftsmann und aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde. Einige der Schmierereien richten sich persönlich an ihn: „Benja, Benja! Kalomoiski (sic), Tod dem Banderajuden“. Außerdem hinterließen die Vandalen die Drohung: „Wir werden siegen“. Die verwendete Symbolik und der Charakter der Schmierereien deuten daraufhin, dass besonders die auf Erhalt der territorialen Integrität und Schutz der staatlichen Souveränität der Ukraine gerichtete Tätigkeit von Igor Kolomoiski den Unmut der Antisemiten erregt.
Im April fand in Sewastopol (d. h. auf dem Territorium der von russischen Truppen okkupierten Krim) ein ähnlicher, für die Ukraine untypischer Fall der Schändung eines Holocaustdenkmals unter Verwendung sowjetischer Symbolik statt. Experten der Gruppe zur Überwachung der Rechte nationaler Minderheiten konnten damals nicht ausschließen, dass die damaligen Vandalen möglicherweise bewusst prosowjetischen Sympathien vorgespielt hatten. Im Falle des Vandalismus-Aktes von Nowomoskowsk dagegen ist ihr Urteil klar: Es wird als „vollkommen natürlich“ bewertet.
Quelle: Website des Eurasischen Jüdischen Kongresses EAJC, 05.05.2014
Aus dem Russischen von: Tobias Ernst – Fachtexte vom Profi
Wer Holocaust-Gedenkstätten schändet, schießt auch Kinder vom Nachttopf.
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