Jörg Drescher: Eindrücke der heutigen Kundgebung (02.03.2014)

Jörg Drescher: Eindrücke der heutigen Kundgebung (02.03.2014)

2 marzo 2014 alle ore 15.20

Quelle: https://www.facebook.com/notes/joerg-drescher/eindr%C3%BCcke-der-heutigen-kundgebung-02032014/10202481669181731?notif_t=notify_me

Bin wieder zu Hause… Mir war es dann doch zu kalt (bin um ca. 12 Uhr los und 3 Stunden waren dann genug). Es war wirklich voll – ich stand am Rand in der Nähe der Hauptpost.

Das “most impressive event” war, als ein Dudelsack (Schottland) bei der Hauptpost spielte und dann Flaggenträger mit ganz vielen unterschiedlichen Länderflaggen (Kanada, Georgien, Litauen, Frankreich, Deutschland…) durch einen Korridor, den die Menge bildete, ging – aus Solidarität um zu zeigen, daß diese Länder hinter der Ukraine stehen. Das Gefühl zu beschreiben, was ich dabei hatte, geht nicht; dazu fehlen mir echt die Worte!

Ein Orthodoxer Priester sprach kurz davor auf englisch (da verstand ich wenigstens alles; beim Rest nur einen Teil, wobei mir die Georgier sehr sympathisch sind – Saakaschwili verstand ich recht gut). Der Priester sprach von der Verteidigung der Werte, wie Würde, Pluralismus und Toleranz – egal, welche Religion, Nationalität oder Sprache… Das war eigentlich von allen Rednern zu hören (was mir sehr gefällt und ich seit Jahren auch so erlebe). Man machte klar, daß die Ukraine nichts gegen Russen hat (es trat auch ein russischer Geschäftsmann auf, der sich für die Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit bedankte).

Mitapplaudiert habe ich, aber tat mir schwer, mit der Menge “дякуемо” oder “Героям слава” mitzuskandieren. Als der Opfer gedacht wurde, nahm ich aus Respekt ebenfalls meine Mütze ab. Und dann bei Saakaschwili hörte ich mich doch mitrufen: “Героям слава!”

Es sprach auch der franz. Philosoph Bernard-Henri Lévy, der sich für die Courage und die Freiheitsliebe der Ukrainer bedankte und sie eindeutig als Europäer begrüßte. Die Ukrainer seien gerade europäischer als viele Europäer.

Irgendwie ist das alles nicht wirklich in Worte zu fassen, was derzeit passiert und welche Gefühle mich bewegen. Ich bin froh, trotz aller Härten, das miterleben zu können und zu dürfen. Und ich bin auf die Ukrainer stolz, selbst wenn das mancher nicht begreifen kann oder will.

Слава Україні!

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