Manchmal scheint es leicht, solidarisch zu sein, wie das bereits die Tragödie in Frankreich zeigte. Man brauchte keine Beweise und keine Ergebnisse von Ermittlungen. Man fühlte sich betroffen und ging auf die Straße. Aber was gibt uns das Gefühl der Betroffenheit? Die Antwort ist einfach: Wenn unser Freund leidet, leiden wir. Wenn unser Freund angegriffen wird, bleiben wir nicht beiseite stehen. Ja, 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg haben Deutsche, ohne es genau zu wissen, gezeigt, dass Frankreich ihr Freund ist.
Wer ist aber die Ukraine für Deutschland? Ein Freund? Nein, sie ist ein unbekanntes Land. Und Fremde können keine Gefühle der Solidarität hervorrufen. Insbesondere, wenn man den Aggressor als Freund bezeichnet.
Es gibt viele Gründe, weshalb die Solidarität mit der kriegs- und krisengeschüttelten Ukraine (noch) nicht das gewünschte Ausmaß angenommen hat. In Deutschland und überall auf der Erde gibt es aber erwähnenswert viele Menschen, die Unterstützung und Hilfe für die Ukraine leisten. Der Blutzoll des Euromajdans in Kyiw ist tragisch und die Erinnerungen werden bleiben, doch die Ukraine befindet sich nun auf bestem Weg zur vollwertigen EU-Integration. Ohne die Helden des Euromajdans hätte sich der Emanzipationsprozess zur Loslösung vom machtbessenen Nachbarn nicht entfalten können! Слава Україні! – Героям Слава!