Detlev Preusse: “Europa” hat bereits vor 2008 den schweren Fehler gemacht

Detlev Preusse: “Europa” hat bereits vor 2008 den schweren Fehler gemacht

Quelle: https://www.facebook.com/ralf.haska/media_set?set=a.674048035970275.1073741844.100000952546423&type=1

“Mit der russischen Besetzung der Krim ist Europa in eine Realität zurückgerutscht, die es längst überwunden glaubte: die Welt der ultimativen Drohungen und der Krieg-in-Sicht-Krisen. Sollte an diesem Wochenende die Mehrheit der Krimbewohner für den Anschluss stimmen und Russland die Halbinsel aufnehmen, würde Europa die erste Annexion seit dem Zweiten Weltkrieg erleben.” (Aus: Das Europa, das wir kannten, Zeit-Online)

Diese Analyse ist nicht stimmig: Die ersten (quasi) Annexionen seit dem Zerfall der Sowjetunion erlebten wir 2008. Es will ja wohl kein vernünftiger Mensch behaupten, dass Abchasien und Süd-Ossetien ohne Russlands Krieg gegen Georgien die Trennung von Georgien erreicht hätten und dass sie ohne Russlands ständige Präsenz als von Georgien durch Gewalt getrennte Teile des georgischen Staatsgebiets existieren würden.

“Europa” hat bereits vor 2008 den schweren Fehler gemacht, seit 1991 über das Verhalten Russlands in den sogenannten “frozen conflicts” (Transnistrien, Nagorny Karabach, Süd-Ossetien und Abchasien) hinwegzusehen. Die Politik der Russischen Föderation in diesen Konflikten bot genügend Hinweise dafür, dass das Land nicht bereit war, sich in die europäische Staatenfamilie zu integrieren. Der Imperiale Anspruch blieb fast durchgängig vorhanden.

Dafür, dass viele Georgier und Ukrainer die politische Zukunft und ihre Zukunft in der NATO sahen und sehen, sollten gerade Deutsche mehr Verständnis haben.

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1 Response to Detlev Preusse: “Europa” hat bereits vor 2008 den schweren Fehler gemacht

  1. justice's avatar justice says:

    Wer ist bitte mit “Europa” gemeint? Institutionen, Entscheidungsträger, Sachverhalte, u.ä.

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