Charis Haska: Du wachst hier also jeden Tag in einem anderen Land auf…
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Du wachst hier also jeden Tag in einem anderen Land auf…
Diesen Satz hab ich vor kurzem erst gehört und er stimmt wirklich.
Unser Freund erzählte heute früh, dass in dem Institut, bei dem sein Sohn studiert, Anweisungen bezüglich der Mobilisierung verkündet wurden. Ich fragte, was das denn für den Jungen konkret bedeute. “Dass er eingezogen wird.”
Wisst Ihr, wie es sich anfühlt, wenn so etwas den Sohn von guten Freunden betrifft?
Die Betonbarrikade an der Kreuzung vom Präsidentenpalast ist weg. Mit ihr auch die netten Jungs, die dort gestern noch den Verkehr geregelt haben.
Als ich mit dem Hund vorbei kam, stand am Gitter zum Hof des Präsidentenpalastes ein Militärjeep. Etwa vier Männer in gemusterter Uniform unterhielten sich daneben. Ich setzte meinen Gang fort. Unterwegs kam mir eine eigenartige Kolonne entgegen: Polizeiwagen, Militärjeep, noch irgendetwas Polizeiliches, insgesamt sechs Fahrzeuge, alle mit wehender ukrainischer Flagge. Als ich zum Präsidentenpalast zurückkehrte, fuhr der Jeep gerade ab. Ungewohnt, den Palast unbewacht zu sehen.
Viele Übernachtungsgäste in unsere Kirche. Einer der Kranken hat, so höre ich, Besuch von seiner Frau bekommen. Sie ist im fünften Monat und hat sich per Nachtzug zu ihm auf den Weg gemacht. Eigentlich sollte er ins Krankenhaus. Da hat sie ihn dann wohl auch hingebracht, aber er sei wieder abgehauen von dort.
Meldungen:
Putin ziehe seine Truppen zurück. – Quatsch, das betrifft irgendeine Trainingseinheit.
Putin habe verkündet, dass er auf Janukowitsch Wunsch auf der Krim einmarschiert sei. – Erstaunlich, dass er dem vor kurzem noch verachteten Amtsbruder jetzt Wünsche erfüllen mag…
Meldungen, Janukowitsch sei in einem Herzentrum verstorben. – Mir persönlich wäre es lieber gewesen, von Putin im Herzentrum zu hören und Janukowitsch in den Haag zu wissen. Aber vielleicht muss man ja nicht jeder Meldung Glauben schenken?
Mein Kindchen hatte in der Nacht schlimmen Durchfall. Ich sage für heute die Weltgebetstagsvorbereitung ab. Im Gespräch mit den Frauen stelle ich fest, dass es uns allen schwer fällt, zur Zeit an irgendetwas anderes zu denken, als an das Bedrohliche, das wir uns weit, weit weg wünschen.
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